Nach zwei Tagen in Färborg treibt es uns weiter, wir wollen nach Aerö. Die Insel im Süd-Fünischen Inselmeer soll eine weitere Perle der dänischen Südsee sein. Eigentlich habe wir schon jetzt den Eindruck gewonnen, dass man in diesem Revier nichts falsch machen kann, eigentlich ist es hier überall schön – OK, Grenaa würde ich das nächste mal im Kielwasser liegen lassen…
Der Wetterbericht ist jetzt nicht ideal, aber davon wollen wir uns nicht abhalten lassen. Gales-Warning und 6-7 Bft gegenan lassen die Aussichten auf die Überfahrt nicht gerade rosig erscheinen. Aber inzwischen wissen wir, was die Hotze so auf der Ostsee ab kann und was der eigene Magen so ab kann wissen wir inzwischen auch!
Beim Ablegen sind wir inzwischen ein eingespieltes Team und so verläuft der eigentlich gar nicht so leichte Ableger mit bereits 5-6 Bft von der Seite ohne Probleme. Wir müssen nur warten, bis sich alle Schiffe vor der Tankstelle direkt vor uns sortiert haben. Bei dem Wind das reinste Hafenkino.
Die Überfahrt gegen Wind und Welle lassen wir hauptsächlich durch den Autopiloten erledigen und genießen die Zweisamkeit im geschützten Bereich hinter der Sprayhood in der Plicht.
Wir steuern zunächst eine wunderschöne Bucht bei Revkrog an. Vor einer Kulisse aus Stelküste und Sandstrand ankern wir auf der Leeseite der Insel. Der Wind fegt inzwischen mit den angesagten 6-7 Bft, aber direkt unter Land liegen wir geschützt und schmeißen erst einmal den Grill an und genießen die Abendstunden.
Leider können wir hier aber nicht bleiben, es ist für die nächsten Stunden ein Winddreher um 180 Grad vorhergesagt, dann wird aus der nun so geschützten Bucht eher ein Hexenkessel.
Der Wind lässt nach, dass ist das Zeichen für den Aufbruch. Als wir den Anker gehoben haben, sehen wir am Horizont schon die ersten Gewitterwolken. Wir haben noch 5 sm bis zur Ankerbucht, die wir uns für die Nacht ausgeguckt haben. Das wird ein Rennen mit der Zeit.
Alles klappt, wir kommen trockenen Fußes an, der Anker hält und alles ist gesichert und verstaut, als das Spektakel losgeht. Gewitter, Sintflut artiger Regen, Blitz und Donner direkt über uns. Wir verkriechen uns unter Deck, machen vorsichtshalber alle elektronischen Geräte aus. Wir trauen uns nicht den Kopf aus der Kajüte zu stecken, so rumst es um uns herum. Wir nutzen die Zei und träumen vom Blauwasser-Segeln, Südsee und schauen schon mal nach geeigneten Schiffen, die darauf warten mit uns die Welt zu erkunden 🙂 So geht die Zeit schnell um und das Gewitter verzieht sich wieder. Uns erwartet eine ruhige Nacht vor Anker!
SUP und Hotze Junior kommen zum Einsatz.
Trotz der vielen Feuerquallen wage ich nun endlich das Experiment und blase mein neue SUP auf. Ich will die Bucht erkunden und vor allem nicht reinfallen, das würde schmerzhaft werden. Die kleinen Bister begleiten uns schon die ganze Zeit und erhöhen nun den Reiz!
Dann erkunden wir noch die Insel und das Städtchen:
Vertrauen ist einfach alles bei den Dänen – Die Wechselgeldkassette offen neben den angebotenen Waren!